FAQs

Sollten Fragen offen bleiben, beantworten wir diese gerne per Mail: weingut@weninger.com

Logo, hat es eine Bedeutung?

Ja, es gibt sogar mehrere Interpretationen.

So wie mein Vater bin auch ich ein sehr offener Mensch. Wir beide teilen unser Wissen und unsere Erfahrungen gerne mit Kunden, Kollegen, Mitarbeitern, Praktikanten und Freunden. Diese offene Art hat bei uns Tradition. Sie wird durch die Löcher in unserer Etikette symbolisiert, schließlich wollen wir uns dahinter nicht verstecken sondern Einblicke in die Entstehung unserer Weine gewähren.

Die Idee dazu entstand in unserem Verkostraum, während eines Besuchs unserer Grafiker. Ihnen gefielen die neun Löcher, die wir, wegen der warmen Abluft des Weinklimaschranks dahinter, in die Bar stanzen mussten. Die Löcher mussten also auch auf die Flasche.

Lichtwitz Leinfellner

Die rote Sonne war ein Überbleibsel unserer alten Etikette vor 1999. Mit dem Jahrgang 2017 entschieden wir uns für noch mehr Reduktion aufs Wesentliche und haben diese weggelassen.

Irgendwann wurden wir von Kunden auf einen Fehler in unserer Etikette angesprochen. Sie meinten, dass diese doch unser Sonnensystem repräsentieren solle und dieses aus Sonne sowie neun Planeten bestünde, jedoch ein Himmelskörper fehle. Es dauerte ein bisschen aber 2006 wurde Pluto der Planetenstatus, auf unser Wirken hin, aberkannt. ;-)

Natur Wein

Die Naturweinbewegung halte ich für extrem wichtig! Sie bringt Offenheit und Individualität zurück in den Wein. Das betrifft die Arbeit so wie den Geschmack. Wie die frühe Biobewegung in den 1970ern sucht auch sie andere Vertriebskanäle und treibt den Wandel in der Weinwirtschaft, weg vom elitären Luxusgut, voran.

Trotz der Bedeutung der Bewegung halte ich den Begriff “Naturwein” für falsch gewählt. Für mich sollte Wein grundsätzlich ein Naturprodukt sein. Darum würde ich zwischen “Wein” und “industriellem Wein” unterscheiden. Dem Wein liegt das Wunder der natürlichen Verwandlung zugrunde. Trauben sterben ab und erlangen dank ihrer Wiederauferstehung ewige Haltbarkeit in Form eines neuen geistig-spirituellen Produktes. Vor 1950 waren übrigens sehr viele Weine natürlich, hier im Mittelburgenland, wo die Uhren etwas langsamer ticken, sogar bis in die 1980er Jahre. Erst durch die Industrialisierung von Land- und Kellerwirtschaft gingen die heute marktbestimmenden “weinähnlichen Getränke” aus Trauben hervor. Wir als Produzenten und Handwerker können froh sein, dass ein Teil der Konsumenten nach naturbelassenen, ehrlichen Produkten sucht. Dadurch wird unser Erbe bewahrt.

Schwefel im Wein

Vorweg - die moderne Önologie verwendet Schwefel als Stabilisierungsmittel. Dass das funktioniert weiß man schon sehr, sehr lange. Schwefel wird aber auch während der Vergärung des Weins völlig natürlich gebildet.

Irgendwann erkannte ich, dass Önologie keine Natur- sondern eine Kulturwissenschaft ist. Die Schwefelung des Weins ist also ein kulturelles Phänomen.

Jedoch, entspricht sie meiner pannonischen Weinkultur?
Über unsere Weinkultur wissen wir relativ wenig, darum begann ich Schwefel entsprechend meines persönlichen Geschmacks zu verwenden. Mir schmecken Weine ohne zugesetzten Schwefel besser. Darum setze ich ihn nur dann ein, wenn der Rebensaft ihn benötigt. Bei der Vinifikation selbst brauchen wir ihn gar nicht. Vor der Abfüllung kommt es vor, dass wir unsere Weine vor weiterem Sauerstoffeinfluss schützen müssen, damit sie auch weiterhin genießbar bleiben. Nur dann schwefeln wir minimal. Es gibt Jahre in denen dieser Schritt nicht notwendig ist und manchmal eben doch. Warum weiß ich noch nicht. Die Natur ist komplex, Gott sei dank lässt sie sich nicht vollständig kontrollieren.

Warum Furmint?

Je mehr ich mich mit der Geschichte des Weinbaus unserer Heimat beschäftigte, um so mehr wurde mir klar, dass auf den steinigen, “drainagierten” Böden hier meist Weißwein angebaut wurde und auf den schweren tonhaltigen Lehmböden in Horitschon, Lutzmannsburg oder Deutsch Schützen der Blaufränkisch. Aber welcher Weißwein wurde ausgepflanzt? Sortenreine Weine wie wir sie heute oft trinken gab es damals kaum. Man kelterte den klassischen “Gemischten Satz”, sollte ich also auch darauf setzen? Nach reiflicher Überlegung beschloss ich 2009 Furmint zu pflanzen. Das Erscheinungsbild der Sorte mit ihrem geraden, aufrechten Wachstum erinnerte mich an den Blaufränkisch, ich schloss darum auf einen linearen Wein. Andererseits war ich davon überzeugt, dass sich Furmint aufgrund seines Charakters für meine Idee des Weinmachens, also mit Säureabbau in großen Fässern langsam ausgebaut und ohne Stabilisierung gefüllt, eignen würde. Leider machte uns die Natur damals einen Strich durch die Rechnung. Die Reben, die ich damals von Szepsy Istvan erhielt wurden vom Frost zerstört. 8 Jahre später griff ich die Idee wieder auf. Inzwischen baue ich Furmint auf drei Lagen an: am Steiner in Balf, am Neckenmarkter Bodigraben und am Ritzinger In den Rainen.

Biologisch - Biodynamisch

Die biologische Landwirtschaft versucht auf Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen saubere, rückstandsfreie Produkte zu erzeugen. Das führt dazu, dass systemische Pflanzenschutzmittel für biologische Produzenten verboten sind, da sich diese (wie zum Beispiel Antibiotika beim Menschen) in allen Zellen verteilen und somit nachgewiesen werden können. Abgesehen davon werden Pflanzen oftmals gegen diese Substanzen resistent, das heißt sie wirken nur noch in höheren Dosen und oftmals leider gar nicht mehr.

Biodynamisch ist die weit ältere Wirtschaftsform. Ihr Zugang ist ein philosophischer. Es geht um Nachhaltigkeit. Der Fokus rückt auf den Kreislauf in der Landwirtschaft, den Rhythmus der Jahreszeiten, der auf die Pflanzen wirkt. Dazu kommt die Idee ohne externe Ressourcen Landwirtschaft zu betreiben, die sich bei mir im Keller durch den bewussten Verzicht auf Schönungsmittel und Stabilisatoren zugunsten eines reinen Weins fortsetzt.

Verschluss? Diam, Kork, Drehverschluss

Einige werden festgestellt haben, dass wir seit einigen Jahren vermehrt auf Diam Kork setzen. Wie kam es dazu, was hat der Drehverschluss damit zu tun und war der Kork Anfang 2000 wirklich so schlecht?

Ja!! Gegen 2000-2004 brach die Korkqualität in Österreich endgültig ein. Man musste mit bis zu 10% Ausfall durch TCA rechnen. Ein weiteres Problem war die schwindende Flexibilität der Korken durch neue Korkbehandlungsmittel beim Kampf gegen TCA. Dies führte zu sprödem „Bröselkork“, dazu kam die Gerbstoffproblematik. (Umso feiner unsere Weine wurden, umso mehr stellten wir fest, dass auch Kork Gerbstoffe an den Wein abgibt, positiv wie negativ.) So begannen auch wir nach Alternativen zu suchen und verschlossen seit 2004 einen Teil unserer Weine mit Drehverschluss.

Drehverschluss

Die Ergebnisse waren recht mau. Wir befanden uns gerade in der Bio-Umstellung und die Weingärten hatten mit viel Begrünungskonkurrenz zu kämpfen. So war während der Gärung wenig hefeverfügbarer Stickstoff vorhanden und unsere Weine somit sehr reduktiv. Eine Herausforderung, denn dieses Phänomen findet sich eigentlich bei allen biologisch oder biodynamisch arbeitenden Betrieben in ihrer Umstellungszeit. Bei manchen früher, bei manchen später. Verkostet einfach mal entsprechende Jahrgänge. Bei den Korkverschlüssen war das Problem geringer, da der Sauerstoff-Durchlass und der im Kork vorhandene Sauerstoff die Reduktionen nach und nach verringert. Erschwerend kam noch hinzu, dass Österreich den Drehverschluss von Deutschland übernahm. Dort wurde eine Zinnfolie in den Drehverschluss eingebaut (die haben das von den Australiern übernommen, die Devise lautete „Kampf gegen den Sauerstoff“), um noch weniger Sauerstoff-Durchlass zu gewähren. In der alten Welt wird, wenn Schraubverschluss verwendet wird, hingegen auf Saranex gesetzt. Das ist das Material, welches auch in den Kronenkorken (z.B. bei Bier) Verwendung findet.

Saranex, Saran, Zinn

Lange Zeit versuchten wir, der Sache im Keller Herr zu werden: geringer Schwefel vor der Abfüllung, mehr Sauerstoff im Ausbau. Wir taten viel, kamen aber nicht zum Ziel, sondern verloren durch diese Arbeit im Keller an Qualität, vor allem an Finesse.
Spannend war für mich, dass unsere Weine von den steinigen (sauerstoffreichen) Böden ein viel geringeres Reduktionspotential hatten als die Weine von den lehmigen (sauerstoffarmen) Böden. Der pH-Wert des Bodens spielte also keine Rolle. Seit 2000 arbeiten wir bewusst ohne Steril-Filtration. Somit gibt es immer Hefen in unseren Weinen. Die Hefen halten den Wein jung, wie wir sagen. Diese minimale Reduktion ist beim Blaufränkisch von mir gewünscht. So kann sich der Wein im großen Glas oder im Dekanter voll entfalten und sehr lange reifen. Jetzt könnte man dagegenhalten, dass es ja neu entwickelte Drehverschlüsse mit verschiedenen Sauerstoff-Durchlassraten gibt. Somit könnte ich ja meine Weinstilistik auch mit Drehverschluss weiter verfolgen. Ja, könnte ich. Aber da gibt es noch die „soft facts“ die ich hier auch erwähnen möchte. Kork ist ein weiches Material. Es wirkt ausgleichend, nimmt Druck auf und gibt ihn wieder ab. Diese Eigenschaften sieht man auch in allen Bereichen, etwa bei der Abfüllanlage. Ist die Drehverschlussmaschine nur geringfügig verstellt, kann dies zu beachtliche Problemen führen. Der Anpressdruck muss stimmen, sonst produziert man Flaschen, die im schlimmsten Fall tropfen oder Sauerstoff durchlassen.
Eine weitere mögliche Fehlerquelle ist das Verpacken in den Karton. Stossen hier zwei Flaschen am Drehverschluss aneinander und der Drehverschluss bekommt eine Delle, kann das zur schnellen Oxidation des Weins führen.
Aber auch auf den Wein wirkt der Kork vergebend. Er nimmt auf und gibt ab. Reduktiver Wein bekommt Sauerstoff. Zur Oxidation neigender Wein bekommt zusätzliche Stabilität durch die Phenole des Korks - die aber nicht immer positiv sein müssen.

Diam

„DIAM-Korken garantieren Weingenuss ohne jeden Korkgeschmack. Aus dem Kork-Feingranulat werden zuerst alle Holzanteile herausgesiebt und anschließend wird es im Diamant-Verfahren von schädlichen Chloranisolen gereinigt. Die Reinigung erfolgt ohne Chemie. Die mikrobielle Belastung wird ebenfalls verringert und stabilisiert, ohne wichtige Elemente wie z.B. Wachse zu entfernen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass keine Lösungsmittel oder Kleber eingesetzt werden. Stattdessen wird das Korkgranulat unter Druck und Hitze mit lebensmittelechtem Polyurethan zu einem Brei verrührt und verbacken.“
Soweit der Hersteller zu der Frage, was dran sei am Diam Kork.
So startete ich vor einigen Jahren startete meine ersten Versuche mit Diam. Das Verfahren hörte sich stimmig an und vor allem überzeugten mich die verkosteten Weine, die seit 10 Jahren mit diesem verschlossen waren. Und auch unsere ersten Ergebnisse waren vielversprechend. Wir verwendeten Diam erst beim Blaufränkisch und bei Sonderabfüllungen. Seit dem Jahrgang 2015 auch erste Lagenweine. Dass Domaine Leflaive vor Kurzem komplett auf Diam umgestellt hat, bestärkte uns in dieser Entscheidung. Und auch in Österreich gibt es mehr und mehr Winzer, die diese Verschlussart wählen.

Sind Eure Weine vegan?

Ja, alle unsere Weine sind vegan - wir verwenden generell keine Schönungsmittel, somit auch keine Schönungsmittel tierischen Ursprungs. Auch der Kleber unserer Flaschenetiketten ist nicht tierischen Ursprungs.

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